Gemeindeseminar

mit Pfarrer Klaus Burckhardt:

"Aufbruch in der Kirchengemeinde St. Marien"
am Samstag, 04. Februar 2006, von 9.00 Uhr - 12.00 Uhr im Kirchhaus

Der Gemeindetag des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde zusammen mit den Kandidaten der KV-Wahl, den Hauptamtlichen und einigen engagierten und interessierten Gemeindemitgliedern aus dem Ortskern, dem Tiergarten und dem Neubaugebiet hat gezeigt, dass alle eine Sehnsucht nach innerer und äußerer Heimat kennzeichnet. Diese von allen geteilte Beobachtung wurde auf den neu entstandenen Ort übertragen.

Insgesamt wurde bemerkt, dass Orientierungsmerkmale fehlen. Die "Alt-Lammer" verlieren diese durch das rasant gewachsene Neubaugebiet und die "Neu-Lammer" haben noch keine gefunden. Das Gefühl von Orientierungslosigkeit kann zu Angst und Misstrauen führen. An dem Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin wurde dieser Zusammenhang beispielhaft deutlich: Sie hatte sich spät abends im Neubaugebiet verfahren und die Orientierung verloren, weil plötzlich eine veränderte Straßenführung nicht mehr den gewohnten Weg nach Hause zuließ. Es war dunkel, es regnete, die Straßen waren schlecht beleuchtet zum teil versperrten Baufahrzeuge und -material ein ungehindertes Fortkommen. Sie hatte sich so sehr verfahren, dass sie sich hilflos und verloren fühlte und glaubte den Rückweg nicht mehr finden zu können. Auf den Straßen war niemand zu sehen, den sie hätte fragen können. Den ihr bekannten Weg nach Hause konnte sie nicht einschlagen, weil dieser inzwischen zugebaut war.

Dennoch nehmen die Teilnehmenden die neue Situation sehr positiv wahr, weil auch die damit verbundenen Chancen gesehen werden. Bei der gestaltung neuer Strukturen könnte die Kirchengemeinde aus Sicht der Anwesenden eine wichtige Rolle spielen.

Die Kirchengemeinde St. Marien vertreten durch den Kirchenvorstand ist nicht vereinsorientiert. Ihm liegt das Wohl des gesamten Ortes am Herzen und er vertritt die Kirche für den gesamten Ort. Dadurch nimmt er eine neutrale Position ein. Das Signal, das dadurch auf andere ausstrahlt heißt: Menschen, ihr seid willkommen! Wir brauchen Euch, wir wollen mit Euch zusammen den Ort gestalten und ihm leben geben.

Der geplante und in Auftrag gegebene Neubau kann dafür Begegnungspunkte schaffen, um sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen. Der Neubau kann - wie schon im Baukonzept des Kirchenvorstands formuliert - zum Kristallisationspunkt und somit zum Standbein der Gemeinde werden.

Wenn wir gefragt werden: "Was bedeutet dir die Arbeit der Kirchengemeinde?" und man sagen kann, dass zur kirchengemeindlichen und auf den Ort bezogene Arbeit geören:

  1. Kontaktpflege und Beziehungen
  2. Auseinandersetzung und Beschäftigung mit christlichen Inhalten
  3. sozialen und diakonischen Aktivitäten,

dann ist für andere ein Anreiz geschaffen, sich zur Gemeinde zu halten und dem Ort ein menschenfreundliches Gesicht zu geben.