Abschrift des Schreibens von 1860
aus der Turmkugel

Abschrift des Schreibens, das 1860 von Pastor Rohde in die Turmkugel abgelegt war.

Die Kirche zu Lamme war im Jahre 1824 nach einem Risse (Plan) des Kammerbauinspektors Liebau zu Braunschweig neu erbaut und am 31. Oktober desselben Jahres durch den damaligen Pastor Warnecke zu Denstorf und Superintendent Hieronimi zu Timmerlah eingeweiht. Es zeigten sich in der Folge viele und bedeutende Mängel dieses Baues, vornehmlich in der Bauart des Turmes, in dem bei Regenwetter das Wasser in die Öffnungen des Turmes drang und viel Schaden in dem Inneren der Kirche herbeiführte. Mehrfache Versuche, diesem Übelstande abzuhelfen, blieben ohne den erwünschten Erfolg.

Im Jahre 1849 wurde eine neue Orgel für die Kirche erbaut durch den Orgelbauer Bode zu Helmstedt aus den Mitteln der Kirche zu Lamme und einem Beitrag von 100 Reichstalern. Diese Orgel wurde im Frühjahr des Jahres durch den zeitigen Pastor Rohde und die Kirchenkommissarien Superintendent Hieronimi zu Timmerlah und Justiz............Vechelde eingeweiht. Seit vielen Jahren war der Wunsch nach einer größeren Glocke als die bisherige sehr fühlbar in der Gemeinde, da der Schall der bisherigen Glocke, deren Gewicht 175 Pfund betrug, nur von den Einwohnern in der Nähe der Kirche gehört werden konnte. Wegen Antragung einer größeren Glocke wurden von dem  damit beauftragten Kammerbaumeister Blumenstengel die diesem als notwendig erscheinenden Vorrichtungen und Riss und Anschläge aufgestellt, solche indes bei Revision derselben als ganz unstatthaft verworfen.

Es war für den Bau ein günstiges Ereignis, dass derselbe von den Behörden dem kenntnisreichen und geschickten Architekten Kreisbaumeister Krahe zu Braunschweig übertragen, der nach dem von ihm entworfenen Risse einen neuen Turm hat aufführen lassen von 38 Fuß Höhe. Durch diesen Neubau wird das Eindringen des Regens beseitigt und hat die neue vom Glockengießer Zech zu Braunschweig gegossene Glocke zu dem Gewicht von 638 Pfund . . .